So nicht mit mir

Man muss sich als Patient nicht alles vom Arzt gefallen lassen.

Bei meinem letzten Urologen Besuch hatte ich Termin für ein Gespräch über das Biopsie Ergebnis. Und ich durfte sage und schreibe 2 Stunden im Wartezimmer Patienten begutachten, bis ich dann selbst an der Reihe war.

Die Besprechung war innerhalb von 3 Minuten vorbei. Darin habe ich dann erfahren, dass es für mich nicht gut aussieht und der Arzt nun mit den Therapien beginnen will.

Kurzerhand kruschtelte er dann ein Infoblatt mit Anhang hervor. Im Anhang füllte er dann ein paar Zeilen aus und erklärte mir, dass wir mit einer Hormontherapie beginnen, gleich Morgen. Die Medikamente bestellt er dann dafür.

In 2 Sätzen war dann auch geklärt, dass es sich um die Senkung des Testosteronspiegels handelt. Ein paar Nebenwirkungen gibt es auch, aber die müssen ja nicht auftreten.

Dass wir den Testosteronspiegel gemessen hatten, war mir jetzt aber neu.

Dann kam ich auf die Idee, dass ich von dem Beiblatt, das er ausgefüllt hatte, gerne eine Kopie hätte.

Das war der Startschuss!

Alter ist der Doktor abgegangen. Er wurde laut und ausfallend. Das bräuchte ich nicht und ich muss ihm vertrauen, sagte er. Ansonsten könnte ich auch die Praxis verlassen und wäre nicht mehr sein Patient.

Das sagte er tatsächlich wörtlich!

Ich fragte ihn dann nur, ob er von seinen Patienten immer erwartet, dass sie ihm blind vertrauen sollen.

Irgendwie holte ihn das wieder runter. Unwirsch schob er mir die komplette Broschüre über den Tisch und meinte, dass ich das innerhalb von 24 Stunden wieder abgeben soll.

Ich bin ein friedliebender Mensch. Deswegen schaute ich ihm zum Abschied in die Augen und reichte ihm die Hand.

Man muss sich nicht alles gefallen lassen. Und wenn ein Arzt dermaßen Ausraster hat, wird es Zeit, andere Wege zu gehen.

(Nachtrag: Ich habe es bis heute nicht abgegeben. )