Der Urologe, dein Freund und Helfer?
Hier schreibe ich in chronologischer Reihenfolge meine Besuche beim Urologen auf. Zumindest die, wo auch was passiert ist.
Die Urinprobe und das Ultraschall – 10.10.22
Die Blutentnahme – 13.10.22
Der PSA-Wert – 17.10.22
Die Prostatabiopsie – 19.10.22
Das Knochenszintigramm und das CT-Abdomen.
Die Urinprobe und dem Ultraschall
Wie eingangs erwähnt, ist dies mein erster Besuch beim Urologen, seit dem ich auf der Welt bin. Da muss ich nicht hin, dachte ich immer. Aber nun waren die Probleme doch schon heftiger.
Den PSA Bluttest habe ich erst mal ausgeschlossen. Den kann man immer noch machen, wenn nach der Untersuchung ein Grund vorliegt. Also erst mal Pipi abgeben und zurück ins Wartezimmer.
Dann war ich für die Untersuchung an der Reihe, das Pipi war, inzwischen ausgewertet.
Blut im Urin. Also Hose runter zum Ultraschall.
Upps, das tat mir weh, wenn er mit dem Scanner mit Druck über meinen Unterleib rutschte.
Dann der verwunderte Ausruf des Doc “Was ist das denn”? Wie haben sie Stuhlgang?
Meine Prostata ist um ein Vielfaches größer das eines gesunden Mannes und hart wie ein Handball. Das ist so überhaupt nicht in Ordnung und muss untersucht werden.
Da wurde die Zyste an einem der Nebenhoden zur Nebensache, weil die jetzt nicht interessant ist.
Heute nach dieser Untersuchung von Oben und unten ist an eine Blutprobe nicht zu denken. Der Körper ist völlig aus dem Häuschen und würde nur falsche Ergebnisse liefern.
Ran an den Empfang und neuen Termin machen. Der PSA-Wert muss her.
Die Blutentnahme
3 Tage später wieder beim Urologen. Der Termin geht schnell. In aller Ruhe, ohne körperliche Anstrengung und mit dem Auto, anstatt mit dem Fahrrad also rüber nach Ettlingen.
Rein in die Praxis, Wartezeit im Wartezimmer absitzen und als ich an der Reihe war, Blut abnehmen. Ganz nebenbei machen das die Mädels beim Doc richtig gut.
Der PSA-Wert
Wegen Kieferproblemen, die am Tag zuvor aufgetreten und nicht wieder abgeklungen sind, ging ich am Montag nicht zur Arbeit. Ich habe mich krankgemeldet und beim Zahnarzt einen Termin ausgemacht für den Nachmittag.
Um 10 Uhr klingelte mein Handy. Die Sprechstundenhilfe vom Doc bat mich für heute um ein persönliches Gespräch mit dem Urologen. Termin 12 Uhr, Highnoon!
Die Frage nach meinem Befinden konnte ich positiv beantworten, was mir der Doc aber scheinbar nicht so ganz abnehmen wollte. Bei meinem PSA Wert sollte es mir eigentlich deutlich sichtbar schlechter gehen.
Mein PSA Wert liegt bei einer überdimensional gigantischen Zahl, wenn man davon ausgeht, dass ab einem Wert von +4 der Ärzteapparat losläuft.
Dass ich bis letzte Woche noch als Bierfahrer gearbeitet und 50 Liter Fässer geschleppt und täglich zwischen 6 und 9 tonnen Getränke per Hand verfrachtet habe, war für ihn nicht fassbar.
Dass bei einem so hohen PSA-Wert davon ausgegangen werden muss, dass meine Knochen bereits befallen sind, war dann für mich so nicht nachzuvollziehen, da ich tatsächlich körperlich o.k. fühlte.
Ab sofort krankgeschrieben, nichts Schweres mehr heben und schonen. Kein Sport, aber gerne im Wald täglich eine Stunde Spazierengehen, denn das ist gesund.
In der Zwischenzeit telefonierten sich die Mädels die Finger wund, um schnellstmöglich einen Termin für das Knochenszintigramm und ein CT Abdomen zu bekommen.
Für Mittwoch gab es dann schon einen Termin für die Prostatabiopsie. Ich brauche einen Chauffeur für den Tag.
Die Prostatabiopsie
Wieder Mittwoch und ich hing am Tropf. Antibiotika mit Salzlösung verabreicht, um den ganzen Körper abzudecken (sage ich jetzt mal so in laienhafter Sprache).
Dann rüber in das nächste Zimmer, rauf auf die Liege neben dem Ultraschallgerät, das ich schon von der letzten Untersuchung kannte.
Und ich wusste, dass es Schmerzen geben wird, weil mein Handball im Unterleib immer noch so groß und so hart war.
Ich will hier niemandem Angst machen, weil ich nicht weiß, wie es tut, wenn man “relativ” normal gebaut ist. Ich beschränke mich auf die Aussage, dass ich so einen Eingriff nicht häufiger haben muss, trotz der Narkose.
Meine Frau hat mich dann nach Hause gebracht. Gut, dass sie dabei war.
Und nun (21.10.22) wo ich hier sitze und schreibe, warte ich darauf, dass die Zeit vergeht. Die Zeit, bis das Labor die Werte der Untersuchung meinem Arzt mitteilt, der mich anruft und mir sagt, welchen Namen das Kind jetzt haben wird und wie weit (wenn) es schon gestreut hat.
Das Knochenszintigramm und das CT-Abdomen
Diesen Teil mit den beiden Untersuchungen kann ich recht schnell abschließen.
Das Knochenszintigramm in der Radiologie Baden Baden, Abteilung Nuklearmedizin ist negativ ausgefallen, also keine Streuung in die Knochen. Das Personal dort sehr sehr nett, vom untersuchenden Professor, bis zur Arzthelferin. Kann ich nur empfehlen.
Und auch das CT-Abdomen in der iRad-KA Radiologie ergab keine Streuung in die Organe. Auch hier kann ich das komplette Personal und den Ablauf nur lobend erwähnen. So geht man gerne zum Arzt.
Update 23.12.22 Fazit über meinen Urologen
Es war ein glatter Reinfall, zu glauben er hätte Ahnung und wollte nur mein Bestes.
Wie ich ja in meiner Bitte um Unterstützung bei der Spende geschrieben habe, hat mir die Klinik ganz deutlich gesagt, dass die Hütte brennt und in 180 Tagen die Zeit abläuft.
Mein Urologe wollte mir mit den Worten “Das sieht ja nicht gut aus” einfach eine Hormonbehandlung aufschwatzen, um das Testosteron zu senken, damit die Prostata “vielleicht” wieder abschwillt. So eine Hormontherapie wird in der Regel auf 2 Jahre ausgelegt.
Zum Glück bin ich nicht darauf eingegangen. Und zu diesem Urologen gehe ich natürlich auch nicht mehr.
Besser 1x NEIN sagen, die Reaktion abwarten. Auf jeden Fall eine 2. Meinung einholen. Wenn der Krebs dich nicht tötet, macht es vielleicht dein Arzt!